Kirche Zella St. Blasii

Die Kirche Zella St. Blasii wurde 1768-1774 gebaut. Am 1. Advent 1774 wurde sie geweiht. Die Orgel in der Kirche Zella St. Blasii wurde 1778/79 von Johann Caspar Rommel aus Roßdorf (bei Schmalkalden) erbaut. Sie gilt als eine der historisch wertvollen Orgeln des Spätbarock in der Thüringer Orgellandschaft. Von 1988 bis 1990 wurde sie durch den Potsdamer Schuke-Orgelbau restauriert. Das Werk besitzt insgesamt 1406 Pfeifen, die sich auf 25 Register verteilen.

 

Beginnend im Jahr 2004 erfolgte nach Feststellung eines Schwammbefalls eine umfassende Sanierung der Kirche mit Mitteln der Städtebauförderung und des Denkmalschutzes. Erhebliche Eigenmittel mussten naturgemäß auch von der Kirchgemeinde aufgebracht werden. Da auch die Mittel aus dem Kirchenbaufonds der Landeskirche und des Kirchenkreises sehr begrenzt sind, war die Gemeinde sehr dankbar, im Jahr 2006 auch aus Mitteln der Stiftung KIBA einen nicht unbedeutenden Beitrag erhalten zu haben.


Die Sanierung konnte im Jahr 2009 im Außenbereich mit der Erneuerung von barrierefreier Treppenanlage, Drainage und Umfeld abgeschlossen werden. Zwar sind auch hierzu wieder Fördermittel bewilligt, doch diese reichen bei Weitem nicht aus. So sind Spenden auch hier stets sehr willkommen, unser Gotteshaus in seiner ganzen Schönheit zu erhalten.

 

Seit der Orgelweihe, am 9. September 1990, finden an der Rommel-Orgel regelmäßig Konzerte statt. Mehrere Rundfunkaufnahmen und CD-Produktionen, sowie Seminare und Meisterkurse belegen den historischen Wert des Instrumentes.

 

 

Disposition der Rommel-Orgel

Wenn Sie sich für die Disposition der Rommel-Orgel interessieren, können Sie diese hier herunterladen.

Chronik der Kirche Zella St. Blasii:

 

1111:  

Zella St. Blasii als Außenstelle des Klosters Reinhardbrunn gegründet. Das Kloster enstand durch eine Stiftung des Gebhardt von Nordeck. Es bestand anfangs nur aus Kirche, Kloster und Klosterhof.   

                                   

1112:

erste Kirche; geweiht durch Bischof Erlong von Würzburg

 

1528:

Einführung der Reformation, Erster evangelischer Pfarrer: Oswald Hübler (1528-1542)

 

1619:

5. Mai - erste Kirche bei Stadtbrand zerstört

 

1622:

zweite Kirche geweiht

 

1645: 

Zella St. Blasii wird Marktflecken - 184 Wohnhäuser

 

1662: 

Bau einer Schule

 

1762:

24. Mai - Stadtbrand; zweite Kirche zerstört; Gottesdienste in der baufälligen Gottesackerkirche

 

1768:

8. Juni . Feierliche Grundsteinlegung zur heutigen Kirche, Grundstein liegt unter der linken Seite in der Sakristei, Kupferne Platte mit lateinischer Inschrift.
Die Kirche wurde nach Plänen des gothaischen Landbaumeister Johann David Weidner (1721-1784) erbaut.
sechs Jahre beschwerliche Bauzeit - Hungersnöte - Einnahmen: 11.390 Taler durch Spenden von Persönlichkeiten sowie 1.600 Taler Einnahmen aus der Biersteuer; Kosten des Neubaus: 10.936 Taler

 

1774:

27. November (1.Advent) - Einweihung; Wirtschaftlicher Aufschwung durch französische Revolution, 10 Gewehrhändler in Zella St. Blasii - "Das Geld wurde auf Wagen hierher gebracht."

 

1778/1779

Einbau der Orgel durch Johann Caspar Rommel aus Roßdorf bei Schmalkalden, 25 Register, 1.406 Pfeifen

 

1813

Völkerschlacht bei Leipzig;
Fertigstellung des Kirchturmes, Einnahmen aus der Biersteuer: 4.199 Taler (2 Pfennige pro Maß Bier - Zeitraum 08.12.1810-29.09.1815 - Michaelis)

 

1821

Glocken von der Glockengießerei Ulrich, Apolda, Turmuhr

 

1881-1884

Bau des Brandleitetunnels; Eröffnung der Bahnstrecke Erfurt - Suhl

 

1884

Erneuerung der Kirche Zella St. Blasii

 

1891

4.000 Einwohner; elektrische Beleuchtung mit einer 130-V-Lichtanlage

 

1901

Uhrwerk der Turmuhr von der Fa. Uhrenfabrik & mechan. Werkstatt W. Kühn, Gräfenroda i.Thür. (282)

 

1912

Reparatur der Turmzier

 

1919

1. April - Vereinigung der Orte Zella St. Blasii und Mehlis zu Zella-Mehlis

 

1921

Glocken (eine kleine Bronzeguß-Glocke noch vorhanden)
Inschrift: 1917-1921 "Alles, was Odem hat, lobe den Herrn." Psalm 150,6

 

1937

Herbst - Vier Nebeneingänge in durchgehende Fenster umgestaltet

 

1938

Instandsetzung der beiden Treppenhäuser; Einbau einer neuen Treppe im Westtreppenhaus.

 

1938

27. November (1.Advent) - Weihegottesdienst; Altarbibel vom Landeskirchenrat

 

1950

Waldfriedhof

 

1954

Glockenweihe (zwei Stahlguß-Glocken; mittlere noch verhanden)
Inschrift: 1942-1954 "Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme." Johannes 18,37

 

1974

Festwoche zur 200-Jahrfeier mit Aufführung von J.S. Bachs Weihnachtssoratorium

 

1981

elektrische Läuteanlage

 

1982

6. September - Beginn der Restaurierungsarbeiten mit der Instandsetzung des Turms

 

1982

19. Oktober - Wiederaufsetzung der Turmzier durch Dachdeckermeister Winnfried Erdnuß

 

1983

Instandsetzung Fassade Kirchenschiff

 

1984

Erneuerung der Innenausmalung durch Malermeister Michael Neumann

 

1985

Wiederanbringung der kleinen Leuchter an den Emporensäulen

 

1986

4. Mai - Glockenweihe (große Bronzegussglocke der Glockengießerei Schilling, Apolda 1985)
Inschrift: 1985 "Dienet dem Herrn mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohnlocken." Psalm 100,2

 

1987

Einbau eines neuen Heizungskanals

 

1989

neue Gas-Warmluft-Heizung der Fa. Marr, Aachen - ein Geschenk der Evang. Kirchengemeinde Heidenheim

 

1988-1990

Restaurierung der Rommel-Orgel durch den Schuke-Orgelbau Potsdam

 

1990

Einbau neuer Kirchenfenster

 

1990

09. September - Orgelweihe

 

1999/2000

Anfertigung neuer Paramente durch Christiane Möller, Eisenach

 

1999

28. November - 08. Dezember Festwoche "225 Jahre Kirche Zella St. Blasii

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